Adriapolis - Hommage an eine ominöse Großstadt, eine Küstenstadt, die es
      eigentlich nur bei gutem Wetter gibt. Eine langgezogene Stadt, die zu anderen
      Zeiten keine Berechtigung hat, ohne Sinn und Zweck ist, verlassen, nur ein
      paar Schatten gehen spazieren. Adriapolis hat viele Namen, heißt Jesolo, an
      anderer Stelle Rimini, und ist doch stets nur das eine, das ewig gleich.

      Mein Interesse gilt der kruden Bebauung, den stereotypen Tätigkeiten und
      Nichttätigkeiten der nordischen Touristen, den durch den begrenzten Aufent-
      halt immer wieder neuen Fremden. Die Küste bietet in Abwesenheit der sonst
      mittelpunktischen Sonne, und hier ist sowohl die Nacht als auch schlechtes
      Wetter gemeint, archaische Tristheit. Die Sehnsüchte der Einzelzimmer wer-
      den mein Thema sein im Kontrast mit der Wucht des Meeres, mit dem Ange-
      schwemmten, dem Unterirdischen.

      Was bedeutet Fremde? Der Mensch scheint in der fremden Umgebung auffäl-
      liger zu werden, man fühlt sich beobachtet. Ist es die weiße Haut? Alles blickt
      einen an, überall ist man ein wenig unpassend, wie falsch gekleidet. Auch
      sprachlos ist man geworden, plötzlich spricht man in einer unverständlichen
      Sprache. Die Sprache macht fremd.

      Weshalb fährt man trotzdem gern dorthin? Weil man sich öde geworden ist
      am alten Ort, weil man das Bekannte kennt bis zur Unkenntlichkeit, bis zur Ge-
      wohnheit. Hier aber, alarmiert von den Gefahren und Lockungen der Fremde,
      erwacht das Selbst und fühlt sich besonders.

      Und ist es nicht auch schön, wenn man die Sprache der anderen nicht mehr
      versteht? Denn gerade im Verstehen liegt so oft die Enttäuschung. In der Ein-
      samkeit der Fremde aber liegt Hoffnung.

            - Johannes Muggenthaler



      Die Motive aus Johannes Muggenthalers Foto-Serie »Adriapolis«, die in den
      Samstagsausgaben der »Abendzeitung« veröffentlicht sind, haben eine Auf-
      lage von 10 Exemplaren im Format von 40 x 30 cm.

          Der Verkaufpreis pro Blatt beträgt 450 Euro.

      Wenn Sie ein Blatt erwerben möchten, können Sie entweder Muggenthalers
      Hausgalerie Mosel & Tschechow in München kontatieren, oder den Abzug
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      die in den Samstagsausgaben der »Abendzeitung« veröffentlicht sind, führt
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