- Present
Absence -
- Medienkunst
aus dem
- Neuen
Libanon
Der
Libanon ist kaum mehr in den Headlines unserer Tageszeitungen
- zu
finden. Seit dem bitteren Bürgerkrieg, der die Hauptstadt Beirut na-
- hezu
völlig zerstörte, ist Ruhe eingekehrt. Der Wiederaufbau macht
- Fortschritte.
Es werden auch wieder Pauschalreisen ins Land der
- »Phöniker«
angeboten. Zur Normalisierung der Verhältnisse gehört
- natürlich,
daß Zeit und Muße vorhanden ist, um Kunst zu schaffen.
- Daß
aktuelle Kunst vorhanden ist, war daher anzunehmen. Nur -
- wer
hatte schon etwas davon gesehen? Das kann jetzt jeder, dank
- einer
Ausstellung in der Münchner Galerie Tanit mit ausführlicher In-
- ternetpräsentation.
Daß
die Ausstellung gerade von Tanit organisiert wird, ist kein Zufall.
- Aus
der Schulzeit ist vielleicht noch bekannt, daß Tanit die Stadtgöt-
- tin
vom Karthago der Antike war und Karthago eine Gründung der
- Phöniker
aus dem heutigen Libanon. Die Leiterin der Tanit Galerie hat
- den
Namen mit Bedacht gewählt, denn sie stammt selbt aus dem Liba-
- non.
Und so dürfen wir sicher sein, daß ihre Künstlerauswahl
für die
- Ausstellung
»Present Absence« durchaus repräsentativ für das
ist,
- was
gegenwärtig im Libanon produziert und diskutiert wird.
Wie
der Titel der Ausstellung andeutet, besteht sie überwiegend aus
- Medienkunst
(Fotografie und Video), die Abwesendes präsent macht.
- Wüßte
man nicht, daß die gezeigten Arbeiten im Libanon entstanden
- sind,
könnte man auch andere Ursprungsländer vermuten. Zumindest
- von
ihrer dominierenden Ästhetik her, sind sie auf der Höhe der Zeit,
- wie
sie von Künstlern in Westeuropa und Nordamerika definiert wird.
- Damit
gibt der Libanon zu erkennen, daß er sich wie zu seiner Blüte-
- zeit
in den 1950er und 1960er Jahren wieder als Teil der westlichen
- (und
nicht der arabischen) Kultur versteht und erneut den direkten
- Dialog
mit uns aufgenommen hat.
- Wenn
Sie die besprochene Ausstellung jetzt besuchen möchten, so
- klicken
Sie einfach auf den blauen Pfeilbutton gleich unten.